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Kimko: Das Kunstprofil "Intermediale Kommunikation" in Baden- Württemberg

Traum oder doch Realität

Ich öffne meine Augen und bin nicht mehr in meinem warmen, kuschligen Bett, sondern in einem dunklen, kalten Raum. Mir tut alles weh, da ich auf einem aus Metall gebauten Bett lieg. „Wo bin ich?“, flüstre ich leise. Von Schmerzen geplagt stehe ich auf und schaue mich um. Suchend nach einem Lichtschalter irre ich umher. In dem Raum ist nichts. Absolut nichts. Nachdem ich mich an der rauen, kalten Wand entlang getastet habe, finde ich einen Schalter. Ohne groß darüber nachzudenken, drücke ich darauf. Ein kleines Licht an der hinteren Ecke des Raumes geht an und erhellt den Raum nur leicht. Suchend nach einer Person oder irgendetwas, das mir verraten kann, wo ich bin und warum, laufe ich weiter. Doch der Raum ist immer noch leer. Meine Knie fangen an zu zittern, mein Herz fängt an schneller zu schlagen, so dass ich es in meinem ganzen Körper fühlen kann und meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich habe noch nie so eine Leere gespürt, wie in diesem Moment.


Plötzlich entdecke ich ein Bild an der hinteren Wand. Wegen der Nervosität und der Angst, die ich in dem Moment empfand, hatte ich es wohl übersehen. Plötzlich schrie ich auf. „Eine Spinne“. In der Ecke von dem Bild sind viele Spinnennetze, was mich anekelt ZEIT. Vorsichtig gehe ich auf das Bild zu. Auf den ersten Blick konnte ZEIT ich nicht erkennen, was auf diesem Bild ist. Doch auf den zweiten erkenne ich eine Gestalt, die sich in ein Monster verwandelt. Das Gemälde ist so stark verschwommen, dass man viel Fantasie benötigt, um etwas zu erkennen. Ich taste das Bild ab. „Wahrscheinlich habe ich zu viele Kriminalfilm geschaut“, denke ich, denn ich suche nach Knöpfen, Schaltern, irgendetwas. Nichts, gar nichts ist dort zu tasten. Nachdenklich laufe ich in Kreisen und komme auf die Idee das Bild abzuhängen. Hinter dem Bild versteckt sich…nichts. „ Nichts?!“. So langsam habe ich auch keine Ideen mehr. Aus Frust streiche ich mit meiner Hand über die Wand, wo das Bild hing. Daraufhin spüre ich eine Einkerbung. Aufgeregt versuche ich die Tapete zu entfernen und es gelingt mir. Hinter der Tapete befindet sich eine Einkerbung mit einem Hebel. Zögerlich ziehe ich ihn von oben nach unten. Es ist schwer. Ich muss mein ganzes Gewicht aufwenden, um den Hebel herunterzuziehen. Auf einmal höre ich ein Geräusch, wie eine Türklinke. Ruckartig drehe ich mich um und entdecke eine Tür, die sich an der Seite des Raumes öffnet.

Zögerlich gehe ich auf die Tür zu und berühre die kalte Türklinke, um die Tür weiter zu öffnen. Eine Kältewelle überflutet mich, während ich durch die hölzerne Tür gehe. Ein langer Weg zieht sich durch einen schmalen Tunnel, ohne Licht, ohne ein Lebewesen. Ängstlich gehe ich den Weg mit kleinen Schritten entlang. Der Weg führt um eine Ecke, woher ein angsteinflößendes Knurren kommt. Ich verlangsame und verkürze meine Schritte, um zu überdenken, ob ich nicht lieber schreiend zurückrennen soll. Ich beschließe meinen ganzen Mut zusammenzunehmen und es durchzuziehen. Meine Schritte verschnellern sich und mit einem Satz stehe ich vor ihm. Vor einem großen Monster. Es trägt einen großen Umhang und ist in Grau- und Schwarztönen gehalten. Das Wesen hat kein Gesicht. Es sieht eher so aus, als ob es ein Bildschirm als Kopf hat. Der Bildschirm fängt an zu flackern und eine Schrift entpuppt sich langsam.

Wegen der Dunkelheit kann ich nur mühsam lesen, was auf dem Bildschirm steht. „Freund oder Feind“ lese ich mit zittriger Stimme. Nachdenklich stehe ich da und überlege, „Was ist damit gemeint?“. Plötzlich leuchtet die Wand auf. Die ganzen Wände vom Tunnel haben Bildschirme, auf denen nichts steht. Auf dem Bildschirm rechts neben mir erscheint ein Satz: „Sie ist so dumm“. Ein weiterer Bildschirm leuchtet auf. Diesmal steht „Warum zieht sie nur so weite Klamotten an, sie sollte engere Sachen und Kleider tragen“ darauf. Weitere Bildschirme leuchten auf und auf jedem steht so ein fieser Satz. Je mehr Sätze ich lese, desto trauriger werde ich. Nur mit Mühe kann ich mich auf den Beinen halten. Ich falle zu Boden und fange an zu weinen. Das Monster, dass die ganze Zeit nur dasteht und nichts macht, fängt an zu reden. „Das ist die Realität. Wache auf und schaue ihr in die Augen“.

Ich wache auf. Abrupt bin ich nicht mehr in dem Tunnel, sondern in meinem Bett. Mir wird klar, dass meine Freundin keine Freundin, sondern eine Feindin ist.

Lady Mel 

Mai 21, 2023

Quellen:

Bild 1:

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Traum oder doch Realität von Lady Mel ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.


Bild 2:

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Juli 26, 2023 von in Kl. 8 2022/23, Sonstiges, Wahrnehmung und getaggt mit , , .

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