Dreidimensionales Zeichnen – Wenn dein Bild das Weite sucht
Hallo liebe Leser und willkommen zu meinem Blog Artikel zum Thema 3-dimensionales Zeichnen.
Ihr kennt sicher diese Bilder, bei denen der gezeichnete Gegenstand so 3-dimensional wirkt, dass man das Gefühl hat ihn greifen zu können, dabei ist es nur eine Zeichnung…
Doch was erzeugt den Eindruck von Raum auf einem flachen Bild?
Im Folgenden werde ich euch einige Methoden zum räumlichen Zeichnen vorstellen und anhand von Beispielen zeigen. Aber bevor ich damit beginne möchte ich betonen, dass es beim Zeichnen vor allem darum geht, Spaß zu haben!!!
Licht und Schatten
Um einen gezeichneten Gegenstand plastisch wirken zu lassen ist es wichtig mit Licht und Schatten zu arbeiten. Ohne sie wirken die gezeichneten Gegenstände flach.
Als Beispiel nehme ich mal eine Kugel. Zuerst muss man entscheiden, wo sich die Lichtquelle befindet. Damit bestimmt man, wie der Gegenstand beleuchtet wird.
Die Stelle, die direkt beleuchtet wird, ist der hellste Punkt, der sogenannte „Lichtpunkt“. Je weiter man sich vom Lichtpunkt nach außen hin entfernt umso dunkler wird es. Um diese immer dunkler werdenden Stellen zu Zeichnen, verwendet man verschiedene Schraffuren:
Ein weicher Stift, sehr flach gehalten und enge Linienführung, ergibt eine dunkle Schraffur.
Und umgekehrt; je härter die Mine, steiler die Stiftführung und je weiter die Linien voneinander entfernt sind, desto heller wird die Schraffur.
Luft- und Farbperspektive
Ihr kennt es sicher: Wenn ein Gegenstand sich immer weiter entfernt, verändert sich seine Farbe und er wird unschärfer.
Das liegt daran, dass man aus der Ferne keine warmen Farben mehr wahrnehmen kann.Die Farben verlieren an Intensität, Leuchtkraft, werden immer heller und verblauen. Maler nutzen dieses Eigenschaft in ihren Werken um diese räumlich wirken zu lassen. Warme Farben werden als nah und kalte Farben als weiter entfernt empfunden.
Berglandschaft, Luft-Farbperspektive
Konstruktive Mittel
Um zum Beispiel einen Raum zu zeichnen gibt es Hilfestellungen, wie man die Gegenstände aus dem richtigen Winkel zeichnet, damit es realistisch räumlich wirkt.
Als erstes muss man die Horizontallinie (in den Skizzen blau eingezeichnet) einzeichnen, diese zeigt dann ob der Betrachter von oben oder unten auf das Objekt sieht. Befindet sich das Objekt oberhalb der Horizontallinie, sieht es der Betrachter von unten. Befindet sich das Objekt unterhalb der Horizontallinie, so sieht der Betrachter das Objekt von oben.Bestimmt wird als nächstes der Fluchtpunkt (in den Skizzen lila eingezeichnet). Das ist der Punkt, zu dem alle Fluchtlinien(in den Skizzen grün eingezeichnet) (die räumlichen Seitenlinien des Objektes) laufen.
Um einen Raum oder Gegenstand realistisch, also wirklichkeitsgetreu, zeichnen zu können, muss man die Grundbegriffe der Perspektive kennen.
In der Zentralperspektive liegt der Gegenstand genau auf der Linie des Horizontesund die Fluchtlinien des Gegenstandes schneiden sich im Fluchtpunkt, welcher sich im Zentrum der Darstellung befindet.
In der Frosch– bzw. Vogelperspektive wird das Objekt von unten (=Frosch) bzw. von oben (=Vogel) betrachtet. Der Fluchtpunkt liegt hier wieder im Zentrum der Darstellung.
In der Übereckperspektive gibt es zwei Fluchtpunkte. Diese entstehen dadurch, dass es ein vertikales Zentrum des Objektes gibt (beispielweise eine Eckkante des Objektes) und die horizontalen Linien auf beiden Seiten auf jeweils einen Fluchtpunkt hinführen.
Die Parallelperspektive hat keinen Fluchtpunkt; der Gegenstand wird räumlich durch die parallele Darstellung von nahen und fernen Flächen dargestellt.
Nichtkonstruktive Mittel
Höhenunterschied: Objekte, die im Bild höher liegen, befinden sich weiter hinten, Objekte, die weiter unten am Bildrand sitzen, befinden sich näher beim Betrachter.
Überdeckung:Ein Objekt, das ein anderes teilweise überdeckt scheint sich im Raum weiter vorne, bzw. näher am Betrachter.
Staffelung:Ihr seid sicher schon einmal an einer Allee entlang gegangen; links und rechts stehen im gleichmäßigen Abstand Bäume, das ist zum Beispiel eine Staffelung von Bäumen.Sind in einem Bild viele Objekte aneinander bzw. hintereinander und verdecken sich gegenseitig teilweise und werden nach hinten immer kleiner, so nennt man das eine Staffelung.
Größenunterschied:Je kleiner ein Gegenstand auf dem Bild, desto weiter scheint er entfernt zu sein. Je größer ein Gegenstand ist, desto weiter vorne scheint er im Bild zu sein.
So, das waren ein paar Methoden um eine Zeichnung räumlich wirken zu lassen, ich hoffe es hat euch gefallen und ich konnte euch helfen in die dritte Dimension einzutauchen.
Aber das wichtigste ist, bleibt kreativ und habt Spaß, denn darum geht es!
Autor: pv (Schülerin)
Quellen:
Kimko am FSG Schulheft „Werkbetrachtung Malerei/Grafik“
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/kunst/artikel/farb-und-luftperspektive
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/kunst/artikel/mittel-der-raumdarstellung
(Zugriffsdatum alle: 3. April 2020)
YouTube Video zum Thema hier klicken
Bild 1:
In Absprache mit der Künstlerin https://www.instagram.com/creativdays/?hl=de
Bild 2,3,6 bis 13, selbstgezeichnet
Bild 4:
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Beruht auf dem Werk unter https://de.wikipedia.org/wiki/Schraffur#/media/Datei:Kupferstich_Kreuzschraffur.JPG.
Bild 5:
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Beruht auf dem Werk unter https://pixabay.com/de/photos/berge-alpen-panorama-berglandschaft-1460930/.
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