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Kimko: Das Kunstprofil "Intermediale Kommunikation" in Baden- Württemberg

Ein Künstler, ein Haufen Farbe und die Zeit?

Hallo zusammen,

und damit herzlich Willkommen zu einem neuen Blogeintrag!

Was ist eigentlich Zeit? Naja Stunden, Minuten, Sekunden, Jahre, Monate, Jahrzehnte….. Aber was ist Zeit wirklich?

Ist Zeit etwa das Warten auf den Bus, das einem so lang vorkommt, wie ein klebriger Kaugummi oder die Achterbahnfahrt, die einem so kurz vorkommt, wie ein Augenblick?

In gewisser Weise, ja! Zeit wird von jedem Mensch anders definiert und ist somit etwas ganz Besonderes.

Auch in der Kunst spielt die Zeit eine große Rolle. Da wäre auf der einen Seite die lange und an manchen Stellen auch komplizierte Kunstgeschichte, die schon so manchen KimKo-Schüler zum Verzweifeln brachte, aber das ist nur nebensächlich. Tatsächlich gibt es Künstler, die Zeit darstellen! Verrückt! Da haben wir gerade geklärt, dass Zeit für jeden etwas anderes bedeutet und jetzt erzähle ich euch so etwas. Doch es stimmt tatsächlich und funktioniert sogar sehr gut.

Das werde ich euch nun an dem Beispiel von William Turner erklären.

Er hieß mit ganzem Namen Joseph Mallord William Turner  und wurde am 23. April 1775 in London geboren. Er lebte zwar zur Zeit der Romantik, doch machte auch große Schritte in Richtung Impressionismus. Er war einer der ersten Maler, die ihr Atelier verließen, um zu malen. Oft wird er deshalb als Wegbereiter des Impressionismus gesehen. Eines seiner berühmtesten Werke heißt „Regen, Dampf und Geschwindigkeit“ (1844).

Rain_Steam_and_Speed_the_Great_Western_Railway.jpg

(1)

Wenn man sich dieses Bild anschaut, braucht man vielleicht ein oder zwei Momente, um zu erkennen, was darauf zu sehen ist: nur Dampf oder ein einziges Durcheinander an Farbverläufen? Nein, in Wahrheit sieht man hier eine Eisenbahnbrücke samt Eisenbahn. Turner lebte zu einer Zeit, als die Industrialisierung begann. Der Eisenbahn, einer neuen Erfindung, wurde deshalb viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Doch nun endlich zur Zeit, meinem Hauptthema; zum einen macht Turner die Zeit durch seine Malweise sichtbar. Sein dynamischer Pinselstrich vermittelt eine hektische Situation aber auch viel Bewegung. Man kann dadurch den Malprozess nahezu vor dem eigenen Auge sehen und wie Turner sein Motiv der Brücke in Licht, Farbe und Form auflöst. Dies wirkt durcheinander, lebhaft, und auch etwas verschmolzen.

Der durchaus gewollte Ausgleich zwischen ruhigen und bewegten Stellen bewirkt ein Gefühl der Zeit. Schaut man sich den Teil der Brücke im linken Teil des Bildes an, so sieht man, dass dieser relativ genau und filigran gemalt, während der mittlere Teil nur grob dargestellt ist.

Als letztes vermitteln die Motive auch einen Eindruck von Dynamik und Bewegung. Die Eisenbahn rast durch das Bild und auch der Dampf bleibt nur für einen Augenblick. Eine Sekunde später würde das Bild schon ganz anders aussehen!

Ich hoffe ich konnte euch einen Einblick in Turners Kunst geben und euch auch ein bisschen unterhalten!

Bis zum nächsten Mal!

Autorin: MS (Schülerin)


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Regen Dampf und Geschwindigkeit von Wikicommons ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Beitragsbild:

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William Turner Beitragsbild von Autorin MS ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

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Information

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Januar 17, 2017 von in aus dem Schulalltag..., Sonstiges und getaggt mit , , , , , , , , .

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